Ich wünsch’s niemandem – aber es kann jeden treffen.
Du hast dein Auto auf Kredit gekauft, fährst damit täglich zur Arbeit, bist voll zufrieden…
und dann kracht’s.
Bei mir war’s ein Auffahrunfall – nicht mal meine Schuld. Aber: wirtschaftlicher Totalschaden.
Das Auto war weg – der Kredit aber nicht.
Und genau darüber spricht kaum jemand: Was passiert eigentlich mit dem Autokredit, wenn das Fahrzeug nicht mehr da ist?
Hier kommt mein Erfahrungsbericht – und die wichtigsten Tipps, damit du nicht plötzlich doppelt blöd dastehst.
Die bittere Wahrheit: Der Kredit läuft weiter
Ja, du hast richtig gelesen.
Auch wenn dein Auto komplett zerstört oder gestohlen wird:
Der Kreditvertrag bleibt bestehen.
Denn: Die Bank hat dir das Geld geliehen – und will es auch zurück.
Ob du das Auto noch hast, ist ihr erstmal egal.
Bei mir bedeutete das: Ich hatte keinen fahrbaren Untersatz mehr – aber immer noch eine monatliche Rate von 285 Euro. Und das für ein Auto, das auf dem Schrottplatz stand.
Die Versicherung zahlt – aber oft zu wenig
Wenn dein Auto versichert war (was hoffentlich der Fall ist!), bekommst du von der Versicherung den Zeitwert ersetzt.
Und hier liegt der Knackpunkt:
Der Zeitwert ist oft niedriger als der offene Kreditbetrag.
Warum?
- Du hast vielleicht einen Neuwagen auf Kredit gekauft → hoher Wertverlust
- Du hast eine lange Laufzeit → Tilgung am Anfang noch gering
- Die Bank hat vielleicht Zinsen oder Restschuldversicherungen aufgeschlagen
Bei mir lag der Versicherungswert bei 7.800 Euro – offen waren aber noch 9.500 Euro.
Ergebnis: Eine Lücke von 1.700 Euro, die ich selbst zahlen musste.
Lösung: GAP-Versicherung – wenn du sie rechtzeitig abschließt
Ich hatte damals leider keine – aber heute würde ich nie wieder ohne fahren.
Die sogenannte GAP-Versicherung (englisch für „Lücke“) springt genau da ein, wo der normale Kasko-Schutz aufhört.
Sie zahlt die Differenz zwischen Restschuld und Wiederbeschaffungswert.
Gibt’s oft als Zusatz bei der Vollkaskoversicherung oder beim Händler.
Kostet nicht viel – aber rettet dich im Ernstfall.
Wichtig:
- Meist nur möglich bei Neuwagen oder jungen Gebrauchten
- Gilt oft nur bei Leasing oder Finanzierungen
- Abschluss direkt bei Kauf oder sehr früh nötig
Was hab ich letztlich gemacht?
Ich hab den Schadensbetrag (7.800 €) von der Versicherung bekommen und den Rest aus eigener Tasche bezahlt.
Zum Glück hatte ich einen kleinen Notgroschen.
Dann hab ich mir ein günstigeres Auto gekauft – diesmal gebraucht, kleiner, und vorsichtiger finanziert.
Und diesmal? Mit GAP-Versicherung.
Auto weg – Kredit bleibt. Also: vorsorgen!
Wenn du ein Auto finanzierst, denke IMMER an den schlimmsten Fall.
Nicht aus Angst – sondern aus Verantwortung.
Meine Tipps:
✅ Schließe eine GAP-Versicherung ab, wenn du einen Kredit aufnimmst
✅ Rechne dir vorher aus: Wie viel Restschuld hast du nach 1–2 Jahren noch?
✅ Halte einen Notfallpuffer – für genau solche Fälle
✅ Achte auf faire Kreditverträge, ohne teure Zusatzprodukte
Ich hoffe, mein Erfahrungsbericht hilft dir, nicht die gleichen Fehler zu machen wie ich.
Wenn du Fragen hast – oder selbst schon mal in so einer Lage warst – schreib mir gern. Ich freu mich auf den Austausch!