Ich muss ehrlich sagen: Als ich vor ein paar Monaten beschlossen habe, mir ein neues Auto zuzulegen, hatte ich null Bock auf den typischen Papierkrieg bei Banken. Trotzdem wollte ich nicht einfach ins Autohaus gehen und blind den erstbesten Kredit unterschreiben. Mein Ziel war klar: möglichst niedrige Zinsen, flexible Rückzahlung und keine versteckten Kosten. Und genau diesen Weg will ich hier Schritt für Schritt erzählen – mit allen Aha-Momenten und kleinen Stolperfallen.
Die Ausgangslage – und warum ich nicht den Händlerkredit genommen habe
Der Verkäufer im Autohaus hat mich gleich beim ersten Gespräch auf den „supergünstigen“ Händlerkredit hingewiesen. 1,99 % Zinsen klangen im ersten Moment wirklich attraktiv. Aber als ich genauer hingeschaut habe, war schnell klar: Die niedrigen Zinsen gelten nur, wenn ich auf den Barkauf-Rabatt verzichte. Und der hätte mir fast 2.500 € Preisnachlass gebracht – mehr, als ich durch die niedrigen Zinsen gespart hätte.
Das war für mich der erste wichtige Punkt: Nicht nur auf den Zinssatz achten, sondern auch auf den Gesamtpreis des Fahrzeugs.
Mein Plan – Kredit unabhängig vom Autohaus
Ich habe mich entschieden, den Kredit außerhalb des Autohauses aufzunehmen, um beim Händler als Barzahler aufzutreten. Das gibt nicht nur Verhandlungsspielraum, sondern verhindert auch, dass man an bestimmte Vertragsbindungen gekettet ist.
Also habe ich mich hingesetzt und verschiedene Anbieter verglichen:
- Klassische Filialbanken
- Direktbanken
- Kreditvermittler mit mehreren Partnerbanken
Kleiner Tipp aus Erfahrung: Kreditvermittler wie Smava oder Check24 können hilfreich sein, weil sie viele Angebote gleichzeitig prüfen. Aber man sollte trotzdem mindestens 2–3 Angebote direkt bei Banken einholen, um sicherzugehen.
Der Vergleich – wo ich die größten Unterschiede gesehen habe
Ich war überrascht, wie unterschiedlich die Angebote für denselben Betrag waren. Für 20.000 € über 60 Monate lagen die Zinsen zwischen 3,49 % und über 7 % – und das bei gleicher Bonität.
Bei einem Vergleichsportal bekam ich ein Angebot von 3,89 % effektiv, bei einer Direktbank sogar 3,49 %.
Ein lokales Kreditinstitut wollte 5,8 % – ohne zusätzliche Vorteile.
Entscheidend war für mich nicht nur der Zinssatz, sondern auch:
- Kostenlose Sondertilgungen möglich?
- Kann ich Raten aussetzen, falls mal etwas Unvorhergesehenes passiert?
- Wie schnell ist die Auszahlung?
Die Kreditverhandlung – ja, man kann auch bei Banken verhandeln
Ein wichtiger Punkt, den viele vergessen: Man kann auch bei Krediten verhandeln.
Ich habe das Online-Angebot einer Direktbank ausgedruckt und bin damit zu meiner Hausbank gegangen. Plötzlich war der Zinssatz um 0,5 Prozentpunkte niedriger – einfach nur, weil sie nicht wollten, dass ich zur Konkurrenz gehe.
Das hat mir über die Laufzeit knapp 1.800 € Ersparnis gebracht.
Mein Ergebnis – und warum ich Sondertilgungen liebe
Am Ende habe ich mich für einen Kredit entschieden, der mir:
- 3,49 % effektiv
- kostenlose Sondertilgungen
- eine schnelle Online-Auszahlung innerhalb von 48 Stunden
geboten hat.
Nach dem Kauf habe ich den Händler als Barzahler überzeugt – und mir damit zusätzlich den Rabatt gesichert.
Aktuell plane ich, jedes Jahr eine kleine Sondertilgung zu leisten, um die Laufzeit zu verkürzen und Zinsen zu sparen.
Das sind die drei goldenen Regeln für den Autokredit
- Immer Gesamtpreis und Zinsen zusammen betrachten – Händlerkredite sind nicht immer die günstigste Lösung.
- Mehrere Angebote einholen – Portale und Direktanfragen kombinieren.
- Verhandeln – selbst Banken sind oft flexibler, als sie am Anfang sagen.
Ich kann nur jedem empfehlen, sich nicht von der erstbesten Zahl blenden zu lassen. Ein paar Stunden Vergleich und ein bisschen Verhandlungsgeschick können am Ende richtig viel Geld sparen – und genau das macht den Unterschied zwischen einem guten und einem sehr guten Autokredit.