Der Mann, der seinen Autokredit abbezahlt hat
Er saß in der Küche, als die letzte Rate abgebucht wurde. Kein Sekt, kein Feuerwerk, kein besonderer Tag im Kalender. Nur ein Summen vom Kühlschrank, ein Klicken vom Laptop, eine Zahl auf dem Konto: 0,00 € Restschuld.
Er starrte auf den Bildschirm. Dann lehnte er sich zurück, atmete.
Vier Jahre, fünf Monate, zweiundzwanzig Tage.
So lange hatte dieser Kredit seine Spuren im Alltag hinterlassen.
In Excel-Tabellen, in Monatsplänen, in kleinen Momenten, in denen er auf etwas verzichtet hatte.
Am Anfang war der Kredit nur eine Zahl. Ein Mittel zum Zweck.
Doch mit der Zeit war er wie ein unsichtbarer Begleiter geworden.
Immer da, irgendwo im Hintergrund, wie ein stiller Mitfahrer, der nie ausstieg.
Und heute – stieg er aus.
Er stand auf, ging zum Fenster. Draußen stand sein Auto.
Nicht mehr neu, ein paar Kratzer am Lack, ein stumpfer Glanz auf der Motorhaube.
Aber jetzt, zum ersten Mal, gehörte es ihm wirklich. Kein Vertrag, keine Bank, keine Zahlungen mehr.
Er lächelte. Kein Triumph, kein Stolz. Nur Ruhe.
Denn wer etwas über Jahre abbezahlt, der weiß:
Schulden sind nicht nur finanziell – sie sind emotional.
Und wenn man sie loswird, fühlt sich das nicht an wie Reichtum.
Sondern wie Freiheit.