Als ich meinen ersten Autokredit beantragt habe, war die Restschuldversicherung quasi schon im Paket drin. „Damit sind Sie und Ihre Familie abgesichert, falls Ihnen etwas passiert“, meinte der Bankberater. Klingt ja erstmal logisch: Stirbt man oder wird arbeitsunfähig, übernimmt die Versicherung die Raten. Aber was ich damals nicht wusste: Diese Versicherungen sind oft überteuert und in vielen Fällen schlicht unnötig.
Was eine Restschuldversicherung überhaupt macht
Kurz gesagt: Sie springt ein, wenn du deine Raten nicht mehr zahlen kannst – z. B. durch Tod, Arbeitslosigkeit oder Krankheit. Auf dem Papier ist das natürlich eine gute Sache.
Aber: Die Versicherungsbedingungen sind oft voller Ausnahmen. Arbeitslos? Ja, aber nicht, wenn du selbst gekündigt hast. Krank? Ja, aber nicht bei bestimmten Vorerkrankungen. Am Ende zahlt die Versicherung viel seltener, als man denkt.
Meine erste Erfahrung – und der Schock im Kleingedruckten
Bei meinem ersten Autokredit habe ich die Versicherung abgeschlossen, weil es so verkauft wurde, als wäre es Pflicht. Erst später habe ich gecheckt: Sie ist freiwillig.
Kostenpunkt: über 1.200 € extra bei einem Kredit von 15.000 €. Damit stieg der effektive Jahreszins von 4,2 % auf über 7 %. Das hat mich echt geärgert, weil ich den Kredit eigentlich für günstig hielt.
Warum Banken die Versicherung so gern verkaufen
Ganz einfach: Es ist ein Zusatzgeschäft. Banken und Kreditvermittler kassieren Provisionen. Deshalb wird die Restschuldversicherung oft als „Sicherheitsnetz“ dargestellt – in Wahrheit ist sie meist nur eine Einnahmequelle für die Bank.
Wann eine Restschuldversicherung sinnvoll sein kann
Ich will aber fair bleiben: In manchen Fällen kann so eine Versicherung Sinn machen. Zum Beispiel:
- Wenn man alleiniger Verdiener in der Familie ist
- Wenn man keine Rücklagen oder Lebensversicherung hat
- Wenn der Kredit sehr hoch ist und die Familie im Ernstfall wirklich in Schwierigkeiten geraten würde
In allen anderen Fällen sage ich ganz klar: Lieber die Finger davon lassen und die Ersparnis als eigenes Sicherheitsnetz behalten.
Mein Tipp – so bin ich beim nächsten Kredit vorgegangen
Beim zweiten Autokredit habe ich die Versicherung kategorisch abgelehnt. Der Bankberater hat zwar mehrfach nachgehakt („Aber was ist, wenn…“), aber ich bin hart geblieben. Ergebnis: Kredit wurde trotzdem bewilligt – ohne Versicherung, deutlich günstiger.
Mein Tipp: Immer den effektiven Jahreszins mit und ohne Versicherung vergleichen. Da sieht man sofort, wie teuer das Extra wirklich ist.
Die Restschuldversicherung beim Autokredit ist in 80 % der Fälle nichts anderes als eine versteckte Kostenfalle. Wer Rücklagen hat oder sowieso abgesichert ist, sollte sie auf keinen Fall nehmen. Nur wer keinerlei Sicherheit hat und Familie schützen will, könnte darüber nachdenken.
Ich persönlich verzichte seitdem konsequent darauf – und fahre damit viel besser.
Alex 🚘💸