Viele denken: „Ein Kredit ist doch ein Kredit.“
Stimmt aber nicht. Wenn du ein Auto finanzieren willst, hast du grundsätzlich zwei Möglichkeiten – den zweckgebundenen Autokredit oder den freien Privatkredit.
Beide Modelle haben ihre Vorteile, aber auch klare Unterschiede. Und wer das ignoriert, zahlt am Ende drauf.
Der Autokredit – günstig, aber zweckgebunden
Ein Autokredit ist ein sogenannter zweckgebundener Kredit.
Das bedeutet: Das Geld darf ausschließlich für den Autokauf verwendet werden.
Die Bank nutzt das Fahrzeug als Sicherheit, indem sie sich meist den Fahrzeugbrief (Zulassungsbescheinigung Teil II) aushändigen lässt.
Vorteile:
- Günstigere Zinsen, weil das Auto als Sicherheit dient
- Oft bessere Konditionen bei spezialisierten Banken
- Höhere Chancen auf Bewilligung bei guter Bonität
Nachteile:
- Du darfst das Auto während der Laufzeit nicht einfach verkaufen
- Etwas mehr Papierkram, weil das Fahrzeug „verpfändet“ wird
Der Privatkredit – flexibler, aber teurer
Der Privatkredit (auch Konsumentenkredit genannt) ist völlig frei verwendbar.
Du kannst damit das Auto kaufen, die Küche renovieren oder den Urlaub bezahlen – die Bank fragt nicht nach.
Vorteile:
- Keine Zweckbindung
- Kein Fahrzeugbrief nötig
- Auto bleibt rechtlich immer in deinem Besitz
Nachteile:
- Zinsen meist höher
- Geringere Kreditbeträge möglich
- Weniger attraktive Konditionen für längere Laufzeiten
Mein persönlicher Vergleich 🧾
Ich habe beides ausprobiert:
- Autokredit: 18.000 €, Laufzeit 60 Monate, Zins 3,2 %
- Privatkredit: 18.000 €, Laufzeit 60 Monate, Zins 4,6 %
Ergebnis: Der Privatkredit war rund 680 € teurer.
Dafür konnte ich das Auto jederzeit verkaufen – was ich nach drei Jahren tatsächlich gemacht habe.
Wann sich was lohnt
| Situation | Empfehlung | 
|---|---|
| Du willst langfristig das Auto behalten | Autokredit | 
| Du planst evtl. Verkauf oder Tausch in wenigen Jahren | Privatkredit | 
| Du willst volle Freiheit ohne Zweckbindung | Privatkredit | 
| Du willst die besten Zinsen | Autokredit | 
Der Unterschied liegt im Detail
Ich sehe das heute so:
Wer sein Auto lange fahren will, fährt mit dem Autokredit günstiger.
Wer dagegen Flexibilität schätzt oder öfter Fahrzeuge wechselt, sollte zum Privatkredit greifen.
Am Ende zählt aber, was zu deiner Lebenssituation passt – nicht, was die Bank am liebsten hätte.