Autokredit mit Restschuldversicherung – Sicherheit oder Verkaufsmasche?

10. Dezember 2025 | Ratgeber

Ich weiß nicht, wie oft ich’s schon gehört habe:
„Natürlich sichern wir Ihren Kredit ab – für alle Fälle.“
Das klingt fürsorglich, fast wie ein Rettungsschirm für dein Konto.
Aber wenn du genau hinschaust, ist diese Restschuldversicherung oft eher ein Regenschirm aus Pappe – schön bunt, aber bei Regen sofort durchlässig.


Das Versprechen klingt perfekt

Die Idee dahinter:
Wenn du durch Krankheit, Unfall, Arbeitslosigkeit oder Tod nicht mehr zahlen kannst, springt die Versicherung ein.
Du bleibst also schuldenfrei, dein Auto sicher, und die Bank entspannt.
In der Theorie klingt das wie ein fairer Deal.

In der Praxis sieht’s oft anders aus: hohe Kosten, eingeschränkte Leistungen, und jede Menge Kleingedrucktes, das du erst entdeckst, wenn’s zu spät ist.


Der Moment, in dem’s teuer wird

Ich erinnere mich noch an mein erstes Kreditgespräch – 20.000 €, vier Jahre Laufzeit.
Die Restschuldversicherung sollte „nur ein kleiner Aufpreis“ sein.
Klingt harmlos.
Bis man mal nachrechnet: 1.800 € extra.
Das sind fast 9 % der gesamten Kreditsumme – und das nur für ein Produkt, das du hoffentlich nie brauchst.
Noch schöner: Die Bank rechnet den Versicherungsbetrag einfach mit in den Kredit.
Du zahlst also nicht nur für die Versicherung, sondern auch noch Zinsen auf die Versicherung.
Doppelt kassiert – clever gemacht.


Wann sie Sinn machen kann

Jetzt will ich fair bleiben.
Ganz nutzlos ist die Restschuldversicherung nicht.
Wenn du z. B. alleinverdienender Familienvater oder -mutter bist und keine andere Absicherung hast, kann sie tatsächlich ein Sicherheitsnetz sein.
Aber das gilt für vielleicht 10 % der Fälle – nicht für jeden, dem sie verkauft wird.

Meistens hast du längst eine andere Absicherung, etwa durch:

  • Berufsunfähigkeitsversicherung
  • Lebensversicherung
  • Krankentagegeld

Und genau da wird’s absurd: Viele Kunden zahlen doppelt für denselben Schutz.


Warum Banken sie trotzdem so lieben ❤️💰

Ganz einfach:
Weil sie daran verdienen.
Die Restschuldversicherung ist für viele Banken das, was Popcorn für’s Kino ist – die eigentliche Marge steckt nicht im Film (also dem Kredit), sondern in dem, was du nebenbei kaufst.

Die Verkäufer im Autohaus bekommen dafür sogar Provisionen.
Deshalb wird sie dir nicht „angeboten“, sondern oft so formuliert, als sei sie Pflicht. Spoiler: Ist sie nie.


Mein Fazit – lieber rechnen als „absichern“

Wenn du wirklich Sicherheit willst, prüf, ob du sie nicht längst hast.
Wenn nicht, schließ sie gezielt ab – unabhängig vom Kredit.
Aber mach es nicht, weil dir jemand das Gefühl gibt, du müsstest.
Ich sag’s ganz direkt:
Eine Restschuldversicherung schützt selten dich – meistens nur die Bank.
Und wer wirklich ruhig schlafen will, zahlt lieber einen Kredit schneller ab, statt ihn teurer zu versichern. 😴💡