Neulich habe ich mit einem Bekannten zusammengesessen, der seit zwei Jahren in Rente ist. Wir kamen aufs Thema Autos. Er meinte lachend: „Die Banken glauben wohl, Rentner fahren nicht mehr – oder sterben gleich mit dem Kredit!“
Ein harter Satz, aber leider steckt da ein Körnchen Wahrheit drin.
Denn: Einen Autokredit als Rentner zu bekommen, ist nicht unmöglich – aber die Hürden sind spürbar höher. Ich habe ihn damals begleitet, als er seinen neuen Wagen finanzieren wollte. Hier erzähle ich, wie das gelaufen ist und was wir dabei gelernt haben.
Der Anfang: gute Rente, aber skeptische Bank
Mein Bekannter – nennen wir ihn Karl – hatte eine solide gesetzliche Rente, keine Schulden, kein Haus mehr abzubezahlen.
Klingt perfekt, oder?
Doch die Bankberaterin lächelte höflich und meinte: „Wir müssen die Laufzeit prüfen – Ihr Alter spielt bei der Risikoabwägung natürlich eine Rolle.“
Das ist das Kernproblem: Banken kalkulieren mit statistischen Lebensdauern. Ein 70-Jähriger mit fünfjähriger Laufzeit wird anders bewertet als ein 40-Jähriger.
Die Realität: Banken schauen genauer hin
Bei Rentnern achten Banken auf drei Punkte:
- Höhe der Rente – reicht sie für die monatliche Rate plus Lebenshaltungskosten?
- Alter und Laufzeit – ideal sind Kredite mit 24 bis 48 Monaten Laufzeit.
- Sicherheiten – z. B. Bürgschaft des Partners oder vorhandenes Vermögen.
Manche Banken verlangen auch eine Restschuldversicherung – obwohl die für Senioren meist teuer und wenig sinnvoll ist.
Der Weg zum Erfolg
Karl hat es schließlich geschafft – mit einem kleineren Kredit über 10.000 €, Laufzeit 36 Monate.
Wir haben Angebote verglichen, und eine Onlinebank hat zugesagt. Zinsen waren etwas höher, aber dafür ohne großen Papierkram.
Seine Rente war stabil, die Rate überschaubar – und das Auto stand zwei Wochen später vor der Tür.
Meine Tipps für Rentner und Angehörige 👇
- Kreditbetrag realistisch wählen – keine Luxuskarossen finanzieren, sondern das, was man wirklich braucht.
- Laufzeit kurz halten – das wirkt vertrauenswürdig und senkt die Zinskosten.
- Vergleichsportale nutzen – viele Onlinebanken sind bei Rentnern kulanter als Hausbanken.
- Vorsicht bei Versicherungen – viele Zusatzpolicen sind überflüssig.
- Sicherheiten nutzen – wenn Vermögen oder Lebensversicherung vorhanden ist, kann das die Zinsen senken.
Alter ist kein Hindernis, aber Vorbereitung zählt
Ich finde: Rentner sollten sich von Banken nicht abschrecken lassen.
Ein stabiles Einkommen ist ein stabiles Einkommen – egal, ob Gehalt oder Rente.
Mit einer realistischen Laufzeit und sauberer Bonität klappt die Finanzierung meistens.
Und ganz ehrlich: Wenn man das Leben lang gearbeitet hat, darf man sich im Ruhestand ruhig nochmal ein schönes Auto gönnen. 🚗🙂