Autokredit, Ballonkredit oder Leasing – mein großer Praxisvergleich für den Autokauf

Als ich mein letztes Auto finanziert habe, stand ich genau vor dieser Entscheidung: Soll ich einen klassischen Autokredit nehmen, den viel beworbenen Ballonkredit oder doch gleich leasen? Auf den ersten Blick sehen alle drei Modelle ähnlich aus – man zahlt monatlich eine Rate und fährt dafür ein Auto. Aber in Wahrheit steckt dahinter ein komplett anderes System mit unterschiedlichen Risiken.
Ich will dir hier einmal meinen persönlichen Vergleich schildern – mit echten Erfahrungen, Zahlen und den typischen Fallen, die ich selbst fast übersehen hätte.


Der klassische Autokredit – planbar und ehrlich

Der normale Autokredit ist ziemlich simpel: Ich leihe mir bei der Bank eine bestimmte Summe, zahle jeden Monat eine feste Rate, und am Ende gehört das Auto mir. Keine Restschuld, keine Überraschung.

Vorteile, die ich erlebt habe:

  • Klare Kalkulation: Ich wusste von Anfang an, wann der Kredit komplett abbezahlt ist.
  • Sondertilgung möglich: Viele Banken erlauben das, und so konnte ich die Laufzeit verkürzen.
  • Rabatte beim Händler: Als Barzahler habe ich zusätzlich den Kaufpreis runtergehandelt.

Nachteil: Die Monatsraten sind höher als bei Ballon- oder Leasingmodellen, weil ich den kompletten Kaufpreis abbezahle.


Der Ballonkredit – kleine Rate, großer Knall

Über den Ballonkredit habe ich im letzten Artikel schon geschrieben, aber hier nochmal kurz: Niedrige Raten, weil ein großer Teil in die Schlussrate verschoben wird.
Das klingt erstmal super, hat aber bei mir ein komisches Gefühl hinterlassen:

  • Schlussrate: Am Ende bleibt ein Batzen übrig, den man irgendwie stemmen muss.
  • Abhängigkeit: Ohne Ersparnisse bleibt nur Anschlussfinanzierung – und schon hängst du in der nächsten Kreditfalle.
  • Lockeffekt: Händler nutzen den Ballonkredit, um Autos günstiger wirken zu lassen, obwohl sie teurer sind.

Fazit aus meiner Erfahrung: Nur sinnvoll, wenn man die Schlussrate wirklich sicher zurücklegen kann.


Leasing – mieten statt besitzen

Ich hatte mal ein Leasing-Angebot für ein Firmenfahrzeug auf dem Tisch. Auf den ersten Blick: attraktive Monatsraten, immer ein neues Auto, keine Sorgen um den Wiederverkauf.

Aber:

  • Das Auto gehört dir nie. Du zahlst quasi für die Nutzung.
  • Kilometerbegrenzung: Überschreitest du die vereinbarten Kilometer, wird es richtig teuer.
  • Rückgabe-Stress: Jeder kleine Kratzer kann bei der Rückgabe in eine hohe Nachzahlung münden.

Für Unternehmen mit steuerlichen Vorteilen kann Leasing Sinn machen. Privat fand ich es eher eine teure Langzeitmiete.


Mein direkter Vergleich mit Zahlen

Für ein Auto im Wert von 25.000 € hatte ich folgende Angebote:

  • Autokredit (5 Jahre): ca. 470 € pro Monat, danach gehört mir das Auto.
  • Ballonkredit (4 Jahre): ca. 250 € pro Monat, Schlussrate 10.000 €.
  • Leasing (48 Monate / 10.000 km): ca. 280 € pro Monat, danach Rückgabe.

Wenn man nur auf die Monatsrate schaut, wirken Ballonkredit und Leasing natürlich attraktiver. Aber auf lange Sicht fand ich den klassischen Kredit am ehrlichsten, weil ich am Ende ein Auto im Eigentum habe – das ich weiterfahren oder verkaufen kann.


Was ich heute jedem raten würde

  • Autokredit: Für alle, die das Auto wirklich besitzen und nicht alle 3 Jahre wechseln wollen.
  • Ballonkredit: Nur mit Rücklage für die Schlussrate sinnvoll.
  • Leasing: Kann für Firmen mit Steuervorteilen top sein, privat aber meistens ein Minusgeschäft.

Ich habe mich am Ende klar für den klassischen Kredit entschieden – höhere Rate, aber dafür ruhiger Schlaf und ein Auto, das mir gehört.


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