Ich war eigentlich happy mit meinem Auto.
Aber dann kam’s, wie’s kommen musste: Neuer Job, längerer Arbeitsweg, anderer Bedarf.
Das alte Auto war einfach nicht mehr passend – und gleichzeitig lief noch der Kredit.
Also stand ich vor der Frage: Kann ich ein Auto verkaufen, das eigentlich noch gar nicht mir gehört?
Antwort: Jein.
Der Knackpunkt: Der Kfz-Brief liegt bei der Bank
Solange du einen Autokredit hast – zumindest einen zweckgebundenen – gehört das Auto rechtlich nicht dir, sondern ist quasi „verpfändet“.
Die Bank hat den Kfz-Brief (Zulassungsbescheinigung Teil II) in der Schublade – als Sicherheit.
Und ohne den Brief kannst du das Auto nicht verkaufen. Punkt.
Drei Möglichkeiten, wie du’s trotzdem hinkriegst
Ich hab’s selbst durchgezogen – und das hier sind die drei Wege, die wirklich funktionieren:
1. Kredit vor Verkauf ablösen
Das ist der klassische Weg.
Du fragst bei der Bank an, wie hoch die Restschuld ist (inkl. evtl. Vorfälligkeitsentschädigung) – und bezahlst den Kredit in einem Rutsch ab.
Danach bekommst du den Kfz-Brief – und kannst das Auto ganz normal verkaufen.
🟢 Vorteil: Klar und sauber
🔴 Nachteil: Du brauchst erstmal das Geld (z. B. aus eigenen Mitteln oder einem Zwischenkredit)
Ich hab’s damals so gemacht, dass ich das Auto parallel inseriert und einen Käufer gefunden hab.
Der Kaufpreis lag knapp über der Restschuld – also hat der Käufer direkt an die Bank überwiesen.
Als das Geld da war, bekam ich den Brief – und wir haben den Wagen übergeben.
2. Verkauf über einen Händler mit Ablöse-Service
Viele Autohändler bieten einen „Inzahlungnahme trotz Finanzierung“-Service.
Das heißt: Du gibst dein Auto ab, der Händler übernimmt die Kreditablösung bei der Bank, und du bekommst (sofern ein Restwert übrig bleibt) den Differenzbetrag ausgezahlt oder verrechnest ihn mit dem neuen Fahrzeug.
🟢 Vorteil: Kein Stress mit Papierkram
🔴 Nachteil: Händler zahlen oft weniger als Privatkäufer
Wenn du’s bequem willst und nicht jeden Cent rausholen musst – ist das eine saubere Lösung.
3. Käufer übernimmt den Kredit
Das ist eher selten, aber theoretisch möglich – wenn die Bank mitspielt.
Du findest jemanden, der dein Auto UND den laufenden Kredit übernehmen will.
Die Bank prüft dann seine Bonität und entscheidet, ob sie den Kreditvertrag auf den neuen Käufer umschreibt.
🟢 Vorteil: Du musst nichts vorfinanzieren
🔴 Nachteil: Abhängig von der Bank – und vom Vertrauen zum Käufer
Ich persönlich würd’s nur mit Menschen machen, die du gut kennst – bei Fremden ist das Risiko zu hoch.
Achtung bei der Versicherung und Kfz-Steuer
Egal wie du’s machst:
Vergiss nicht, das Auto ordentlich umzumelden – sonst flattern dir weiter Steuer- oder Versicherungsbescheide ins Haus, obwohl du das Auto längst los bist.
Und: Niemals ohne Kaufvertrag übergeben! Selbst nicht bei Freunden.
Mein Fazit: Verkaufen trotz Kredit geht – aber nur mit Plan
Ich hab’s geschafft, mein finanziertes Auto legal und sauber zu verkaufen – aber ich hab auch gelernt:
Einfach „mal schnell verkaufen“ ist nicht drin.
Ohne Brief, ohne Bankfreigabe, ohne Restschuldenklärung geht nix.
Wenn du’s angehst, dann am besten so:
✅ Erst mit der Bank sprechen (Restschuld anfragen)
✅ Käufer suchen oder Händler anfragen
✅ Kredit ablösen oder Übernahme klären
✅ Auto erst übergeben, wenn alles sauber geregelt ist
Ich hoffe, meine Erfahrungen helfen dir weiter.
Wenn du selbst mal ein finanziertes Auto verkauft hast – oder gerade überlegst – schreib mir gern! Ich freu mich über jede Geschichte aus dem echten Leben.
Bis bald – Alex von fahrzeugkredite.net 🚗🔁