Leasing, Abo oder klassischer Kredit? Warum ich mich gegen das „Mieten“ entschieden habe (und du es vielleicht auch solltest)
Neulich saß ich mit einem Bierchen bei meinem Schwager auf der Terrasse und er präsentierte mir stolz seinen neuen Leasing-Schlitten. Ein schickes E-SUV, Vollausstattung, digitales Cockpit, das dir wahrscheinlich auch Kaffee kochen kann.
„Zahle nur 399 Euro im Monat!“, strahlte er. „Und in 3 Jahren stell ich ihn einfach wieder auf den Hof.“
Klingt verlockend, oder? Einfach fahren, keine Sorgen um Wertverlust oder Reparaturen.
Aber ich bin der Typ, der gerne rechnet. Und als ich ihn fragte: „Und was hast du nach 3 Jahren in der Hand?“, wurde er still.
Antwort: Nichts. Außer vielleicht eine fette Nachzahlung für den Kratzer an der Felge.
Deshalb schauen wir uns heute mal an, warum Leasing für Privatleute oft eine Mogelpackung ist und warum ich immer noch Team „Eigentum“ bin.
Der Mythos vom „Rundum-Sorglos-Paket“
Versteht mich nicht falsch: Leasing ist super – für Firmen. Die setzen das von der Steuer ab. Aber für dich als Privatperson? Da zahlst du die Zeche.
Aktuell (Ende 2025) sind die Leasingfaktoren für Verbrenner wieder etwas attraktiver geworden, aber bei E-Autos herrscht Chaos. Viele Hersteller drücken Autos mit Macht in den Markt. Aber der Haken ist immer derselbe:
Du bist nicht der Besitzer. Du bist nur der Mieter.
Wenn du 4 Jahre lang 400 € zahlst, hast du fast 20.000 € verbrannt. Das Geld ist weg.
Hättest du die gleichen 400 € in eine Finanzierung gesteckt (vielleicht noch mit 2-3 Tausend Euro Anzahlung), würde das Auto dir gehören. Klar, es hat an Wert verloren. Aber selbst wenn der Wagen dann nur noch 12.000 € wert ist – das sind deine 12.000 €.
Achtung bei „0% Finanzierung“ (Die Falle 2025)
Da wir gerade beim Thema sind: Ich sehe momentan wieder überall diese Schilder: „0,0 % Finanzierung!“.
Klingt nach einem No-Brainer, oder? Geld leihen umsonst?
Vorsicht! Niemand hat was zu verschenken. Schon gar keine Bank.
Meistens erkaufst du dir den Null-Zins mit einem überhöhten Kaufpreis.
Beispiel:
- Händler A bietet 0 % Zinsen, Auto kostet Listenpreis 35.000 €.
- Händler B bietet „normale“ 5,9 % Zinsen, gibt dir aber 15 % Rabatt auf den Listenpreis (Auto kostet nur noch 29.750 €).
Wenn du das durchrechnest, kommst du mit dem „teuren“ Zins bei Händler B oft billiger weg, weil die Kreditsumme viel kleiner ist. Lass dich nicht von der großen Null blenden!
Wann Leasing oder Abo DOCH Sinn macht
Ich will nicht dogmatisch sein. Es gibt EINE Ausnahme, wo ich sage: Okay, mach Leasing oder sogar ein Auto-Abo.
Und zwar: Wenn du unsicher bist.
Gerade bei E-Autos wissen wir alle nicht, wo die Reise hingeht. Batterietechnik in 2028? Restwert von heutigen Stromern? Glaskugel kaputt.
Wenn du einfach mal 12 Monate testen willst, ob ein E-Auto in deinen Alltag passt, nimm ein Auto-Abo. Das ist teurer (ja, deutlich teurer als Leasing), aber du bist flexibel und hast kein Restwertrisiko. Das ist „Lehrgeld“, das okay ist.
Freiheit vs. Bequemlichkeit…
Für mich bedeutet ein eigenes Auto Freiheit. Ich will entscheiden, ob ich den Kratzer lackieren lasse oder ob er „Charakter“ ist. Ich will nicht bei der Rückgabe mit der Lupe ums Auto kriechen und Angst vor der Endabrechnung haben.
Deshalb finanziere ich lieber klassisch. Ich zahle meine Raten, und am Tag X gehört der Brief mir. Und das Gefühl, wenn die letzte Rate durch ist und man quasi „kostenlos“ weiterfährt? Unbezahlbar.
Wie seht ihr das? Team „Besitzen“ oder Team „Mieten“?